Als ein Spannungsvergleicher eignet sich auch ein Komparator für eine
Einschaltverzögerung. In dem folgendem Beispiel wird der Komparator LM393 verwendet. Der
Baustein besteht aus zwei Komparatoren und kann für Spannungen bis zu 36V eigesetzt werden.
Ein Komparator verfügt über zwei Eingänge, an die zu untersuchende Spannungen gelegt
werden. In diesem Fall sind das die Anschlüsse 2 und 3. Sobald die Spannung an dem Anschluss 2
einen höheren Wert als an dem Anschluss 3 aufweist, schaltet der Komparator durch. Hier Ausgang
Pin 1. Die zeitliche Verzögerung wird durch die Ladezeit eines Kondensators erreicht.
Schaltplan
Nachdem die Schaltung mit dem Schalter S1 aktiviert wurde, beginnt der
Kondensator C1 sich aufzuladen. Der Ladestrom wird durch den Widerstand R4 und das Potentiometer
R5 begrenzt und kann passend eingestellt werden. Der Ladestrom des Kondensators C1 ist für die
zeitliche Verzögerung entscheidend.
Die Leuchtdiode D1 dient nur der Beobachtung. Sie geht an, wenn die Schaltung eingeschaltet
wird. Anders als die Leuchtdiode D5, die erst nach Ablauf einer Verzögerungszeit angeht. Die
Referenzspannung am Pin 3 wird mit dem Spannungsteiler R2-R3 gebildet. In diesem Fall, da beide
Widerstände den gleichen Wert haben, beträgt die Spannung 6 V. Erreicht die Spannung am
Kondensator einen höheren Wert als die Referenzspannung schaltet der Komparator durch und das
Signalrelais K1 zieht an. Mit dem Kontakt K1:11-14 geht das Relais anschließend in
Selbsthaltung und macht sich damit von dem Komparator unabhängig. Das ist wichtig, da
anschließend der Kondensator C1 entladen und damit für eine erneute Einschaltung
vorbereitet werden soll.
Testschaltung
Das Relais K1 schaltet mit seinem Kontakt K1:21-24 das Lastrelais K2 ein.
Mit dem Lastrelais kann ein Abnehmer mit Energie versorgt werden. In diesem Fall, zu
Veranschaulichung, die Leuchtdiode D5 mit ihrem Vorwiderstand R6. Nachdem die Relais K1 und
K2 angezogen haben kann man Maßnahmen ergreifen, um den Kondensator wieder zu entladen. Damit
wird sichergestellt, dass bei erneuter Aktivierung der Schaltung der Abnehmer erst nach
eingestellter Zeit zugeschaltet wird. Die Entladung erfolgt mit einem Hilfskontakt des
Lastrelais K2 (Hier K2: 11-14).
Interessant bei der Verwendung eines Komparators ist die Tatsache, dass man mehrere
Möglichkeiten hat, die Verzögerungszeit zu beeinflussen. Man kann, so wie in diesem Beispiel
dargestellt, den Ladestrom des Kondensators regeln. Hier geschieht dies mit dem Potentiometer
R5. Eine andere Möglichkeit ist, die Kapazität des Kondensators zu ändern. Ein kleinerer
Kondensator würde die Verzögerungszeit mindern, ein größerer erhöhen. Die dritte Möglichkeit
ist die Einstellung der Referenzspannung am Pin 3. Auch hier könnte man einen Potenziometer
einsetzen und die Schaltschwelle beliebig rauf- und runterregeln. Somit besteht die Möglichkeit,
mit zwei Signalen gleichzeitig zu agieren.
Einschaltverzögerung mit LM393
In dem kurzen Video wird das verzögerte Einschalten eines Abnehmers mit den
beiden Dioden veranschaulicht. Die erste Diode (D1) geht immer sofort ein. Die zweite geht
erst verzögert ein. Die gewünschte Verzögerungszeit wird mit dem Potentiometer R5 eingestellt.
Die Dioden D2 und D4 (1N4148) sind einfache Freilaufdioden.