Um ein bistabiles Relais (2 Spulen) umzuschalten, werden in der Regel zwei Taster benötigt. Mit dem einem wird
die Spule A, mit dem anderen die Spule B des Relais angesprochen. Mit einem kleinen Zusatzaufwand kann man ein bistabiles Relais
mit nur einem Taster bedienen. Dadurch entsteht ein Impulsschalter (Stromstoßschalter). In der folgenden Schaltung wird die Eigenschaft
eines bistabilen Relais, nach einem Impuls die neue Position beizubehalten, genutzt. In dem Beispiel kommt ein bistabiles Relais
HFD2/012 (Hongfa) mit zwei Spulen zum Einsatz. Das Relais verfügt über zwei Wechsler. Die Betriebsspannung beträgt 12 VDC.
Nach Anlegen der Spannung kann keine Spule des Relais geschaltet werden. Der Taster S1 ist geöffnet und es besteht
für die Spulen keine Verbindung mit der Masse. Über die Widerstände R1 und R2 versuchen die Kondensatoren C1 und C2 sich aufzuladen.
Das klappt bei dem Kondensator C1 jedoch nicht. Der Ladestrom wird hier über den Widerstand R3 und den Öffner des ersten Wechslers
des Relais zur Masse geführt. Die kleine Spannung, die sich auf dem Kondensator C1 trotzdem aufbaut, reicht nicht aus, um das
Relais zu schalten und kann zu diesem Zeitpunkt vernachlässigt werden. Die Lage bei dem Kondensator C2 sieht dagegen
vielversprechender aus. Der Widerstand R4 hat keine Verbindung zur Maße. Der Ladestrom, der mit dem Widerstand R2 bestimmt wird,
kann ungehindert zum Kondensator C2 fließen und ihn aufladen.
Das ist wichtig, denn die Energie, die notwendig ist, um eine Spule zu erregen, stammt von den Kondensatoren. Nachdem C2
vollständig aufgeladen wurde, steht die Spule B des Relais unter voller Betriebsspannung von 12 V. Beim Betätigen des Tasters S1
wird der Kreis geschlossen und das Relais schaltet um. Es ist dabei wichtig, einen Kondensator mit ausreichender Kapazität
einzusetzen. Die von ihm gelieferte Energie muss ausreichend sein, um die Spule anzuregen. Ein zu kleiner Kondensator kann diese
Aufgabe nicht bewerkstelligen.
Schaltplan
Die Dioden D1 und D2 stellen sicher, dass sich die gegenüber liegenden Kondensatoren über die Relaisspulen nicht
entladen. Die Dioden D3 und D4 sind Freilaufdioden, die eine Schutzfunktion haben. In dem Beispiel wurden die Dioden 1N4148
angewendet.
Die Widerstände R3 und R4, auf die man auch verzichten könnte, schützen die Relaiskontakte. Sie würden bei direkter
Entladung der Kondensatoren stark beansprucht.