Weihnachtszeit ist Glühweinzeit. Und ein Glas Glühwein mit einer hochprozentigen Beimischung kann etwas ganz
Besonderes sein. Die folgende Schaltung soll dafür sorgen, dass jeder Glühwein-Fan auf seine Kosten kommt und ein Glas
Glühwein mit Schuss in automatischem Verfahren erhält. Dabei werden natürlich die Volumen-Verhältnisse zwischen Glühwein
und „Beilage“in dem Glas von vornherein optimal eingestellt.
Die Hauptakteure der Schaltung sind zwei Relais, zwei Ventile und der Timer NE555. Die Relais sind nicht nur als
Schaltglieder für die Ventile anzusehen. Sie nehmen an den Schaltvorgängen aktiv teil. Jedes Relais ist für ein Ventil,
das den Getränkezufluss ermöglicht, zuständig. Die Zeiteinstellung wird mithilfe zwei Potentiometer und einem Kondensator
realisiert. Mit einem Taster wird das Ausschenken gestartet. Zwei Leuchtdioden zeigen an, welches Getränk gerade in das
Glas geliefert wird.
NE555
Der Timer NE555 arbeitet im Spannungsbereich bis zu 16VDC. Damit kann er bedenklos in eine Schaltung, die mit 12
VDC arbeitet, und das ist hier der Fall, eingebaut werden. Auch die Belastbarkeit des Bausteins ist imponierend. Er kann
Abnehmer mit einer Stromaufnahme bis zu 200 mA schalten.
Das Relais Sanyou DSY2Y-S-212D stellt zwei Wechsler zur Verfügung. Die Spulenspannung beträgt 12VDC. Die Kontakte
können bei einer Spannung von 24VDC mit 1A belastet werden.
In der Schaltung kommen zwei Ventile mit einer Schaltspannung von 12VDC zum Einsatz. Sie trennen die
Getränke-Vorratsbehälter von dem „Glühwein mit Schuss“-Glas. Die Spulen verursachen beim Schalten Störungen. Die
unerwünschten Induktionsspannungen werden mit zwei Freilaufdioden D3 und D4 abgefangen. In der Praxis werden
Entstörungsglieder direkt an den Spulen der Ventile angebracht. Solche Schutzmaßnahmen betreffen auch die Relais.
Die Schaltung wird mit dem Taster S1 aktiviert. Daraufhin zieht das Relais K1 an und geht über seinen
Schließer-Kontakt K1(3-5) in Selbsthaltung. Die Selbsthaltung hält, solange das Relais K2 ruht und der Öffner-Kontakt
K2(6-7) geschlossen bleibt.
Nach der Einschaltung geht die Leuchtdiode LED1 an und signalisiert, dass das Relais K1 und das Ventil Y1, die über
die Kontakte K2(6-7) und K1(3-5) eingespeist werden, angezogen haben. Gleichzeitig wird der Potentiometer P1 mit Spannung
versorgt. Dadurch wird der Ladevorgang des Kondensators C1 gestartet und seine Spannung steigt an. Mit dem Potentiometer
P1 kann die Dauer des Ladevorgangs reguliert werden. Sobald die Spannung am C1 2/3 der Versorgungsspannung erreicht, schaltet
der Timer NE555 um und verbindet seinen Ausgang Out (Pin 3) mit Masse.
Jetzt zieht das zweite Relais K2 an. Sein Öffner-Kontakt K2(6-7) geht auf. Die Selbsthaltung des ersten Relais K1 wird
dadurch gelöst, das Ventil Y1 abgeschaltet. Über den Schließer-Kontakt K2(6-8) wird das Ventil Y2 eingeschaltet. Diese
Tatsache wird mit der Leuchtdiode LED2, die zusammen mit dem Relais K2 eingeschaltet wird, signalisiert. Parallel mit dem
Ausgang OUT des Timers NE555 wird sein Pin 7 (DIS) ebenfalls mit Masse verbunden. Damit beginnt der Kondensator C1 sich über
den Potentiometer P2 zu entladen. Die Entladezeit kann mit dem P2 nach Bedarf eingestellt werden. Wenn die Spannung am
Kondensator unter 1/3 der Versorgungsspannung fällt, schaltet der Timer Ne555 wieder um und schaltet das Relais K2 ab. Das
Ventil Y2 wird ebenfalls abgeschaltet. Der gesamte Vorgang ist damit abgeschlossen. Die Schaltung wartet jetzt erneut
auf neue Aktivierung mit dem Taster S1.
Damit beim Start stets mit der gleichen Ladezeit des Kondensators C1 gerechnet werden kann, muss er komplett entladen
werden. Das erledigen zwei Öffner-Kontakte, K1(6-7) und K2(3-4), die im ausgeschalteten Zustand der Schaltung den Kondensator
direkt mit Masse verbinden.