Mit der Transporter-Schaltung machen wir einen kurzen Ausflug in die Welt der automatisierten industriellen
Produktionstrassen. Solche Produktionslinien werden aus mehreren, meistens autark arbeitenden Einzelmaschinen zusammengestellt.
Das Geheimnis der Funktionalität solchen Produktionstrassen kann vereinfacht auf die Schnittstellen, die die einzelnen
Komponenten verbinden, reduziert werden. In unserem Beispiel handelt es sich um einen Transporter, der zwischen zwei
benachbarten Einrichtungen pendelt. Seine Aufgabe ist es, Produktionsstücke von A nach B zu transportieren. Wir stellen
uns folgende Anordnung vor:
In unserer Schaltung sind die einzelnen Schnittstellen zunächst nicht sichtbar. Die benachbarten Einrichtungen
Beladen und Entladen werden durch ein Zeitrelais symbolisiert. Die Schaltung, da die Komponenten für unterschiedliche
Spannungen ausgelegt sind, arbeitet mit Spannungsreglern. Das beachten wir nicht. Bei der Testschaltung verzichten wir auf
Freilaufdioden.
Mit zwei Tastern S1 und S2 kann der Transporter manuell bewegt werden.
Der Transporte steht in der Ausgangsposition links und belegt den Sensor B1. Die Steuerung wird mit dem Schalter S0
aktiviert. Der Kontakt K1(21-24) ist geschlossen und das Zeitrelais beginnt zu laufen. Nach Ablauf der eingestellten Zeit
zieht der Kontakt des Zeitrelais an. Da die Kontakte K1(11-14), K4(31-329 und K3(21-22) geschlossen sind, zieht jetzt das
Relais K2 an. Über seinen Schließer-Kontakt K2(11-14) geht K2 in Selbsthaltung. Gleichzeitig wird das Zeitrelais abgeschaltet.
Der Motor wird mit Strom versorgt. Die Bewegung von links nach rechts setzt ein.
Nachdem der Transporter die Position rechts erreicht hat, zieht das Relais K4 an. Über den Kontakt K4(31-32) wird der
Motor abgeschaltet. Der Transporter kommt zum Stehen. Über den Kontakt K4(21-24) wird das Zeitrelais wieder eingeschaltet
und beginnt zu laufen. Nach Ablauf der Zeit wird der Schließer-Kontakt des Zeitrelais geschlossen und das Relais K3 zieht an. Der
Motor steht wieder unter Spannung und bewegt sich jetzt von rechts nach links. Beim Erreichen der linken Position am Sensor
B1 wiederholt sich der Vorgang.
Elektronisches Zeitreilais
Wie müssten nun die Schnittstellen ausgeführt werden, damit eine Kommunikation zwischen den benachbarten
Maschinen stattfinden kann?
Die Schaltung muss dafür ein wenig umgestaltet werden. Die Kontakte K1(21-24) und K4(21-24) werden von der Schaltung
getrennt. Das Zeitrelais mit seinem Schließer-Kontakt wird komplett gelöscht. Die Schnittstelle mit der Beladestation
könnte dann wie folgt aussehen:
Schnittstelle Transporter - Beladestation
Der Wagen fährt von rechts kommend auf den Sensor B1, das Relais K1 zieht an, Transporter bleibt stehen.
Mit dem Schließer-Kontakt K1(21-24), der jetzt geschlossen ist, gibt der Transporter das Signal an die Beladestation, dass
er in Position und bereit zum Beladen ist. Die Beladestation erledigt ihre Arbeit und meldet nach einiger Zeit mit dem
Kontakt ZB, dass der Beladevorgang abgeschlossen wurde. Der Wagen fährt jetzt zur Entladestation.
Die Schnittstelle mit der Entladestation könnte dann wie folgt ausgeführt werden:
Schnittstelle Transporter - Entladestation
Der Transporter erreicht den Sensor B2, bleibt stehen und meldet mit dem Kontakt K4(21-24) seine
Bereitschaft zum Entladen. Die Entladestation erledigt ihre Arbeit und meldet mit dem Kontakt ZE, dass der Vorgang
abgeschlossen wurde. Der Transporter kann abfahren.
So funktioniert eigentlich unsere Schaltung bereits. Mit K1(21-24) wird das Zeitrelais gestartet. Damit wird das Signal zu
der Beladestation imitiert. Die laufende Zeit des Zeitrelais ist die Zeit, die Beladestation benötigt, um mit ihrer Aufgabe
fertig zu werden. Mit dem Schließen des Kontaktes gibt das Zeitrelais, das jetzt als Beladestation auftritt, das Signal an
den Transporter, dass ihr Job erledigt ist und der Transporter weiterfahren kann.
Der gleiche Ablauf gilt auch für die Entladestation.