Eine ziemlich überschaubare Steuerung für eine Pendelbewegung (z.B. Scheibenwischer, Eisenbahn, Pendeluhr) lässt sich mit zwei bistabilen
Relais erstellen. Solche Relais behalten nach Unterbrechung des Erregerstromkreises ihre Schaltstellung bei. Die bistabilen Relais,
die in unserer Schaltung verwendet werden, verfügen über zwei Spulen. Mit einer Spule wird das Relais eingeschaltet (Setzen), mit
der anderen ausgeschaltet (Rücksetzen). Um die Schaltzustände eines bistabilen Relais dauerhaft zu ändern, reichen kurze
Spannungsimpulse aus. Dank der Anwendung von bistabilen Relais verringert sich der Verdrahtungsaufwand. So ist z.B. die
Selbsthaltung-Funktion, die bei monostabilen Relais sehr oft zum Einsatz kommt, nicht mehr
notwendig.
Die Schaltung besteht aus einem Gleichstrommotor, zwei bistabilen Relais und zwei induktiven Näherungsschaltern. Mit
einem Schalter wird die Steuerung aktiviert. Die Betriebsspannung beträgt 12 VDC.
Zur Aktivierung der Schaltung kann je nach Anwendung als S1 ein Taster oder ein rastender Schalter eingesetzt
werden. Mit einem Taster wird ein einzelner Wischvorgang generiert. In der Startposition sind die Schließer-Kontakte der beiden
Relais geöffnet. Den Zustand erreicht man, indem vor der Ausschaltung die R-Spulen (Rücksetzen) der beiden Relais angesteuert
werden. Des Weiteren steht der Wischer auf der Position Links.
Beim Betätigen des Tasters S1 öffnet zunächst sein Öffner-Kontakt S1(1-2). Damit wird das Signal des Sensors B1 (Position
Links) unterbrochen. Kurz danach schließt der Schließer S1(3-4) und das Relais K1 schaltet um (Setzen). Der Motor wird mit
Spannung versorgt. Das zweite Relais K2 ändert zu diesem Zeitpunkt seinen Zustand nicht. Der Motor dreht rechts. Damit der Start
erfolgreich absolviert werden kann, muss der Taster S1 solange gedrückt gehalten werden, bis der Wischerarm seine Links Position
(Sensor B1) verlässt.
Sobald der Wischerarm den Sensor B2 erreicht, wird die S-Spule (Setzen) des zweiten Relais K2 angeregt und das
Relais schaltet um. Der Motor dreht links. Inzwischen wurde der Taster S1 losgelassen. Der Öffner S1(1-2) ist wieder geschlossen
und kann ein Signal von dem Sensor B1 weiterleiten. Erreicht der Wischerarm die Position Links wird mit dem Signal des Sensors B1
die R-Spule des Relais K1 angeregt und es schaltet um. Die Schließer Kontakte K1(11-14) und K1(21-24) öffnen, die Stromzufuhr
wird unterbrochen und der Motor bleibt stehen. Gleichzeitig, da seine R-Spule ebenfalls angeregt wird, schaltet das Relais K2
um und nimmt seine Startposition ein. Erst eine erneute Betätigung des Tasters S1 wird einen weiteren Wischvorgang einleiten.
Bei Verwendung eines rastenden Schalters bleibt die Funktionalität unverändert. Lediglich der Öffner-Kontakt S1(1-2) des
Schalters S1 bleibt dauerhaft geöffnet. Dadurch kann die Stromversorgung nicht abgeschaltet werden. Sobald nach einem Wischvorgang
der Wischerarm die Position Links erreicht, beginnt automatisch ein neuer Wischvorgang.
Schaltplan
Bei den Dioden D1 bis D4 handelt es sich um einfache Freilaufdioden. Sie schützen die umgehende Elektronik
vor Spannungsspitzen, die bei Abschaltung der Spulen generiert werden. Bei manchen bistabilen Relais werden die Schutzmaßnahmen
direkt eingebaut.
Der kleine Getriebemotor kann mit einer Spannung bis 24 VDC arbeiten. Mit 12 VDC, die in dem Beispiel verwendet werden, dreht
er entsprechend langsamer.