Das KNX-System stellt heute eine Reihe von Möglichkeiten, die das Geschehen innerhalb der mit Feldbus ausgestatteten elektrischen Installationen
visualisieren können, zur Verfügung. Nicht immer kann hier jedoch von kostengünstigen Lösungen gesprochen werden. Das folgende Beispiel zeigt eine Alternative, wie
man einige Haus-Zustände
ohne großen Aufwand an einer zentralen Stelle sichtbar machen kann.
Als kleine Meldezentrale dient hier das als LED-Anzeige konzipierte Gerät der Firma MDT SCN-LED55. Um die Funktionalität zu veranschaulichen, bauen wir eine mini
KNX-Anlage auf. Sie besteht aus der LED-Anzeige und drei Tasterschnittstellen, die bestimmte Zustände im Haus melden sollen. Da in der Testanlage nichts
geschaltet wird, kommen hier keine Aktoren zum Einsatz. Ergänzend besteht die Anlage noch aus einer KNX-Spannungsversorgung, die für die Funktionalität
unerlässlich ist. Eine USB-Schnittstelle wird nur zum Zeitpunkt der Parametrierung der Geräte gebraucht.
Die MDT LED-Anzeige SCN-LED55.01 ist für Unterputzmontage gedacht und kann somit in jedem beliebigen Raum montiert werden. Sie stellt uns 12
LEDs zur Visualisierung zur Verfügung. Die Farbe der einzelnen LEDs ist parametrierbar. Es stehen vier Farben zur Verfügung: rot, grün, blau und weiß. Die LEDs können
paarweise oder einzeln für diverse Statusmeldungen genutzt werden. Die Helligkeit der LEDs ist einstellbar, eine nützliche Funktion bei Unterscheidung zwischen
Tag und Nacht.
Neben den Grundfunktionen stehen Logikblöcke, Module zum Vergleich von Telegrammen und andere zur Verfügung. Bei Bedarf kann nach Spannungsausfall und
Wiederkehr automatische Aktualisierung der Anzeige parametriert werden.
In der Mitte der Anzeige steht ein Feld mit Abdeckfolie für Beschriftung zur Verfügung.
Rückansicht
Das Gerät verfügt über einen integrierten Busankoppler, ein Extra Zukauf ist nicht notwendig.
Die Tasterschnittstelle Gira 1119 00 stellt eine Schnittstelle zwischen konventionellen Geräten und dem KNX-Bus dar. Sie verfügt über vier Kanäle,
die unabhängig voreinander parametriert werden können. Sie eignet sich hervorragend, um z.B. diverse konventionelle Schalter oder Taster busfähig zu machen. Mit
einem Eingang kann ein konventioneller Taster für Ein/Aus-Funktionen, Dimmen, Rollos- und Jalousiesteuerung, Werteversendung (Helligkeit- oder Temperaturvorgaben)
oder Zählfunktionen verwendet werden. Mit den Eingängen können auch Zustände von Türen, Fenstern oder Störkontakte von diversen Geräten überwacht werden. Je
nach Parametrierung kann sie Telegramme auf den KNX-Bus so bei jeder Zustandsänderung an den Eingängen als auch zyklisch versenden.
Zwei Eingänge können, um zwei externe LEDs anzusteuern, in Ausgänge umgewandelt werden.
Das Gerät ist klein und kann problemlos z.B. in einer Unterputzdose unter einem konventionellen Schalter montiert werden.
Rückansicht
Das Gerät kann in einer Umgebungstemperatur von -5°C bis +45°C eingesetzt werden. Seine Abmessungen betragen 43 x 28 x 15 mm.
Schaltplan
Schaltplan
Testschaltung
Testschaltung
Parameter
Bevor man die einzelnen Geräte parametrieren kann, muss die Aufgabenstellung eindeutig definiert werden. Mit der LED-Anzeige sollen mithilfe der
LEDs, die mit unterschiedlichen Farben aufleuchten können, ausgewählte Zustände im Haus gemeldet werden.
Die Bedeutung der Farben legen wir wie folgt fest:
Grün – alles OK (Ruhezustand, Licht Aus, Fenster Zu, keine Störung)
Blau – Offen (z.B. Fenster offen)
Weiß – An (z.B. Licht eingeschaltet)
Rot – Störung
Mithilfe der farbigen LEDs sollen, wie bereits erwähnt, bestimmte Zustände im Haus gemeldet werden. In dem Beispiel handelt es sich um
folgende Funktionen:
Die Sensoren werden in der Testschaltung durch 12 Schiebeschalter S1 bis S12 imitiert. Die Schalter sind an die Eingänge der Tasterschnittstellen
angeschlossen und damit busfähig.
Mit dem Schalter S0 wird ein Spannungsausfall simuliert. Nach Wiederkehr der Spannung soll sich die LED-Anzeige automatisch aktualisieren, dh. alle
Zustände sollen über Bus neu abgefragt werden.
Mit der ETS Software (Hier Version ETS5) wird ein neues Projekt mit zwei Räumen angelegt. Aus dem Produkten-Katalog werden die Geräte in die Räume
eingefügt. Die automatisch vom System vergebenen physikalischen Adressen können übernommen werden.
In dem Fenster Gruppenadressen legen wir 12 neue Gruppen an und benennen sie entsprechend. Damit die Funktionen zu späterem Zeitpunkt schnell
auffindbar und verständlich sind, sollen sie mit aussagekräftigen Kommentaren versehen werden.
Bei der Parametrierung der LED-Anzeige wählen wir bei „Allgemeine Einstellung / Verhalten bei Busspannungswiederkehr“ die Auswahl „LED-Objekte
abfragen“ aus. Damit wird festgelegt, dass die Anzeige nach Busspannungswiederkehr die LED-Zustände wieder aktualisiert. Die Funktion testen wir
anschließend in der Testschaltung mit dem Schalter S0.
Anschließend müssen wir die Farben aller 12 LEDs festlegen. Die erste LED soll z.B. melden, ob die Balkontür offen oder geschlossen ist. In dem
Beispiel ist dafür die Gruppe 0/0/1 zuständig. Bei geöffneter Tür wird ein Telegramm mit Wert 0 verschickt. Daraufhin soll die erste LED der Anzeige blau
aufleuchten. Bei geschlossener Tür (Wert 1) leuchtet die LED grün auf.
Auf der Abbildung kann man sehen, dass dem Programmierer weitere Einstellungen zur Verfügung stehen. So kann die Anzeige je nach Wunsch noch
weiter optimiert werden.
Bei der Parametrierung der Tasterschnittstelle (Auswahl Funktion) werden alle Kanäle als Binäreingänge festgelegt.
Bei der Auswahl „Allgemein“ bleiben alle Parameter unverändert.
Bei der Auswahl „Eingang X“ müssen wir festlegen, welche Signale bei steigender und fallender Flanke verschickt werden sollen. Diese müssen
natürlich zu den Einstellungen der LED-Anzeige passen. Andere Einstellungen werden deaktiviert.
Nachdem alle Parameter zufriedenstellend festgelegt wurden, können die Gruppenadressen den zuständigen Objekten zugeordnet werden. Hier sehen
wir die Zuordnungen der LED-Anzeige (1.1.1).
Gruppen-Zuordnungen der Tasterschnittstelle 1.1.2
Gruppen-Zuordnungen der Tasterschnittstelle 1.1.3.
Bei der Zuordnung der Gruppenadressen der Tasterschnittstellen müssen wir das Lese-Flag jeweils auf „L“ (Lesen) stellen. Damit stellen wir sicher,
dass die Geräte auf eine externe Nachfrage nach Objekt-Zuständen auch eine Antwort liefern. Solche Anfrage erfolgt in unserem Projekt nach
Busspannungswiederkehr bei der LED-Anzeige.