In der KNX-Welt versteht man unter einer Szene ein Szenario, das durch Aus- bzw. Einschalten von diversen Verbrauchern
eingestellt wird. Sehr oft nehmen an der Szenenbildung Lichtkreise teil. Auch andere Verbraucher wie Jalousien, Rollos u.a. werden
hinzugezogen. Die Bildung von Szenen ist aus dem alltäglichen Leben allgemein bekannt. Je nach Anlass werden für den Fernsehabend, Gästebesuch,
Geburtstagsfeier, Gartenparty, Produktdemonstration oder eine Show mit Beleuchtung passende Szenarien erzeugt. Natürlich auch bei
Sonderereignissen, wie z.B. Besuch der „Attraktiven Nachbarin“ können sich Szenen als durchaus hilfreich erweisen.
In der folgenden Schaltung werden mithilfe der KNX-Geräte vier Szenen gebildet, die beim Bedarf mit einem Schalter auf Knopfdruck
abrufbar sind. Es kommen ein Schalter und zwei Schaltaktoren zum Einsatz. Die Bildung von Szenen kann in einer KNX-Anlage auf
unterschiedlichen Wegen realisiert werden. In dem Beispiel verwenden wir vordefinierte Szene-Funktionen, die uns die Applikationsprogramme
der einzelnen Geräte zur Verfügung stellen.
Unsere Versuch-Szenen:
In der Testschaltung werden die einzelnen Lichtkreise (Rollos usw.) durch kleine Gruppen von Leuchtdioden symbolisiert.
Die Szenen werden aus acht Stromkreisen gebildet. Diese werden von zwei Schaltaktoren von ABB mit je vier Kanälen geschaltet. Mit einer
4-fachen Tasterschnittstelle von Gira werden vier konventionelle Taster Bus-fähig gemacht.
1 x Tasterschnittstelle von Gira 1119 00 / I02
2 x Schaltaktor ABB SA/S 4.10.2.1
Nachdem die zugehörige Applikationsprogramme von der Hersteller-Homepage heruntergeladen und in die ETS-Produktdatenbank importiert wurden,
werden sie in das Projekt eingefügt und mit physikalischen Adressen versehen:
Geräte einfuegen
In dem Arbeitsfenster „Gruppenadressen“ wird eine Gruppe gebildet, die für die Szenen-Verwaltung zuständig sein wird. Es
ist eine 8 Bit (1 Byte) Gruppenadresse, mit der 64 Szenen aufgerufen werden können.
Gruppenandresse
Taster
Anschließend werden die Geräte parametriert. Jeder Eingang des Tasters wird als Wertgeber definiert. Zusätzlich muss jedem
Eingang die Nummer der Szene, die er aktivieren soll, zugeordnet werden. Hier ein Parametrierungsbeispiel für Eingang 1:
Taster - Parameterbeispiel Eingang 1
Sobald alle Eingänge parametriert sind, kann jedem die davor gebildete Gruppenadresse 0/0/1 zugeordnet werden:
Taster - Gruppenadressen
Schaltaktoren
Ähnlich verfahren wir mit den Schaltaktoren. Für Jeden Kanal muss die Funktion "Szene" aktiviert werden:
Schaltaktor: Szene Aktivierung
Jedem Kanal muss mitgeteilt werden, wie er auf die aufgerufenen Szenen reagieren soll. Kanal A von dem Schaltaktor 1.1.1
nimmt in dem Beispiel an der vierten Szene „Attraktive Nachbarin“ teil. Sobald die Szene aufgerufen wird, schaltet er den ihm zugeordneten
Stromkreis ein. Bei allen anderen Szenen (1 bis 3) schaltet er aus oder bleibt ausgeschaltet.
Schaltaktor Szenen Zuordnung
Nachdem die Parametrierung abgeschlossen wurde, können die Schaltaktoren mit der Gruppenadresse 0/0/1, genauso wie
der Taster, verknüpft werden.
Schaltaktor mit Gruppenadressen verknüpfen
Damit ist die Beschäftigung mit ETS zu Ende gegangen. Nachdem die Programme in die Geräte geladen wurden, kann das
Programm geschlossen werden.
Der Schaltplan
Zum Testen werden die KNX-Geräte zu einer echten Mini-KNX-Anlage zusammengeschaltet. Eine PC-Schnittstelle, nachdem die
Programmierung abgeschlossen wurde, ist nicht notwendig. Die Stromkreise werden mit LEDs auf einem Steckbrett simuliert. Sie werden
aus einem externen Netzteil mit 15V versorgt. Jede LED bekommt einen Vorwiderstand im Wert von 3,3 kOhm. Vier Mikrotaster sind mit der
Tasterschnittstelle 1.1.3 verbunden und simulieren einen echten 4-fachen KNX-Taster.
Der Schaltplan:
Schaltplan der Testschaltung
Die Testschaltung
In der Praxis besteht oft die Möglichkeit, dass man die Funktionen der einzelnen Wippen eines KNX-Tasters beschriften kann.
Es ist jedoch nicht zwingend notwendig. Die Wippe mit der Funktion „Attraktive Nachbarin“ könnte man auch unbeschriftet lassen.
Schließlich muss nicht gleich jeder alles wissen, oder?