Zeitfunktionen des Timer-Moduls XY-WM01
Immer wieder werden bei diversen Schaltungen zeitabhängige Funktionen wie zeitliche Verzögerungen oder Impulse benötigt. Es ist in solchen Fällen
sehr oft praktisch und zeitsparend vorgefertigte Zeitmodule zu verwenden. In dem folgenden Beispiel untersuchen wir das Timer-Modul XY-WM01. Es handelt es sich
hier um ein multifunktionales Zeitmodul mit zahlreichen Funktionen, die viele zeitabhängige Aufgaben abdecken. Für Testzwecke in provisorischen Schaltungen
äußerst nützliches Gerät.
Das Gerät verfügt über mehrere Anschlüsse. Zwei davon VI+ und VI- sind für die Spannungsversorgung vorgesehen. Mit OT+ und OT- steht ein digitaler
Ausgang zur Verfügung. Mit zwei weiteren Anschlüssen LOW und HIGH können zeitliche Funktionen mit externen Signalen ausgelöst werden.
Auf der Frontseite befinden sich vier Tasten, die es ermöglichen, den gewünschten Arbeitsmodus des Zeitrelais sowie die benötigten Zeiten einzustellen.
Auf dem in der Mitte der Frontplatte positionierten Display können die Einstellungen und die laufenden Zeiten im Betrieb eingesehen
werden.
ParametrierungDie Umstellung der Parameter erfolgt mit den vier Tasten, die auf der Frontplatte des Moduls angebracht sind.
Man hält die SET-Taste länger als 2 Sek. gedrückt und gelangt so in den Parametermodus. Zunächst wird mit Tasten PLUS oder MINUS der Arbeitsmodus PO bis P9 gewählt.
Neben der Parameter-Anzeige eingeblendete Bezeichnung OP, CL oder LP hat folgende Bedeutung:
OP – Zeit für Ausgang eingeschaltet
CL – Zeit für Ausgang ausgeschaltet
LP – Anzahl der Wiederholungen, wobei „----“ für Endlosschleife steht.
Nach erneutem Betätigen der SET-Taste kann (sofern betreffend) die OP-Zeit eingestellt werden. Weitere Betätigung der SET-Taste ermöglicht (sofern betreffend)
die Einstellung der CL-Zeit. Nach dritter Betätigung der SET-Taste kann (sofern betreffend) Wiederholungsrate LOP eingestellt werden.
Um das gewünschte Zeitintervall einzustellen, betätigt man zuerst wie oben beschrieben die SET-Taste für mindestens 2 Sek. Danach, nach erneutem Betätigen
der SET-Taste, kann das Zeitintervall festgelegt werden. Dies geschieht, indem man die SP-Taste betätigt. Folgende Möglichkeiten stehen zur
Verfügung:
XXXX – 1 s
XXX.X – 0,1 s
XX.XX – 0,01 s
X.X.X.X – 1 min.
Die erste Einstellung nach Umschaltung in Parametermodus bezieht sich auf Arbeitsmodus. Es stehen 10 Arbeitsmodi P0 bis P9 zur
Verfügung:
PO: EIN – verzögert AUS Nach dem Start wird der Ausgang eingeschaltet und nach Ablauf der eingestellten Zeit wieder abgeschaltet.
• Anwendungsbeispiel:
Untertischgerät
Man schaltet ein Untertischgerät für z.B. 5 min ein. Das Wasser wird warm und kann verwendet werden. Das automatische Aus sorgt dafür, dass in Zeiten der
Nichtverwendung das Gerät ausgeschaltet bleibt und nicht unnötig Energie verbraucht.
• Merkmale:
1. Der Start kann mit der SP-Taste oder Trigger Signalen LOW oder HIGH eingeleitet werden.
2. Wenn man den Ablauf mit SP-Taste gestartet hat und noch während der ablaufenden Zeit wieder die SP-Taste betätigt, wird die Zeit angehalten und der Ausgang
abgeschaltet. Bei erneutem Start wird der Ablauf fortgesetzt.
3. Trigger Signale LOW oder HIGH während der ablaufenden Zeit bleiben ohne Wirkung.
4. Konstant anliegende Trigger Signale LOW oder HIGH verändern den Hauptablauf nicht. Die Flanken müssen zuerst abfallen, bevor ein neues Signal Wirkung zeigt.
5. Mit einem Trigger Signal LOW oder HIGH eingeleiteter Ablauf kann mit der SP-Taste wie unter 2. beschrieben angehalten werden. Mit erneutem Betätigen der
SP-Taste wird der Vorgang fortgesetzt.
P1: EIN – verzögert AUS (mit Neustart)Nach dem Start wird der Ausgang eingeschaltet und nach Ablauf der eingestellten Zeit wieder abgeschaltet. Triggern während des Ablaufs bewirkt Neustart.
• Anwendungsbeispiel:
Treppenhausbeleuchtung
Man betritt ein Treppenhaus und schaltet Licht ein. Ein Gespräch mit einem zufällig getroffenen Nachbar zieht sich in die Länge. Um nicht in Dunkelheit zu
stehen, betätigt man vor dem Ablauf der Zeit noch mal den Lichtschalter. Die Zeit wird zurückgesetzt und beginnt von neuem zu laufen. Beleuchtung bleibt
währenddessen konstant an.
• Merkmale:
1. Der Start kann mit der SP-Taste oder Trigger Signalen LOW oder HIGH eingeleitet werden (wie P0-1).
2. Wenn man den Ablauf mit SP-Taste oder Trigger Signale LOW oder HIGH gestartet hat und noch während der ablaufenden Zeit wieder die SP-Taste betätigt,
wird der Ausgang abgeschaltet und die Zeit angehalten. Bei erneutem Start mit der SP-Taste wird der Ablauf fortgesetzt.
3. Wenn man den Zeitablauf mit der SP-Taste oder Trigger Signalen LOW oder HIGH gestartet hat und Trigger Signale LOW oder HIGH während des Ablaufs wieder
angelegt werden, wird die Zeit zurückgesetzt und beginnt von neuem zu laufen.
4. Konstant anliegende Trigger Signale LOW oder HIGH verändern den Hauptablauf nicht. (wie P0-4).
P2: EIN - verzögert AUS (ohne Neustart)Nach dem Start wird der Ausgang eingeschaltet und nach Ablauf der eingestellten Zeit wieder abgeschaltet. Triggern mit LOW oder HIGH Signalen während des
Ablaufs bewirkt
Zurücksetzen der Zeit auf eingestellten Startwert und Abschaltung des Ausgangs. Um den Ablauf wieder zu initiieren, wird ein weiteres Trigger Signal erwartet.
• Anwendungsbeispiel:
Überwachung
Ein Werkstück wird an eine Druckpumpe angeschlossen. Nach dem Start wird ein Gemisch in das Werkstück gepumpt. Der Vorgang dauert an, bis ein Drucksensor
das Erreichen von gewünschtem Druck meldet. Grüne Meldeleuchte für OK geht an. Wenn jedoch der Druck innerhalb der eingestellten Zeit an dem Timer-Modul nicht
erreicht wird, geht rote Meldeleuchte an: Störung. Eine passende Schaltung für den Ablauf könnte
so aussehen:
• Merkmale:
1. Der Start kann (ähnlich wie oben beschrieben) mit der SP-Taste oder Trigger Signalen LOW oder HIGH eingeleitet werden (P0-1).
2. Mit der SP-Taste kann der Ablauf gestoppt und wieder fortgesetzt werden.
3. Nachdem der Ablauf gestartet wurde, benötigt der Timer zwei Trigger Signale, um neu gestartet zu werden.
P3: AUS - verzögert EINNach dem Start wird der Ausgang ausgeschaltet und nach Ablauf der eingestellten Zeit wieder eingeschaltet. Triggern mit LOW oder HIGH Signalen
während des Ablaufs hat keine Wirkung.
• Anwendungsbeispiel:
Lüftung
Ein Raum, in dem gefährliche Gase entweichen können, wird permanent gelüftet. Bei Betreten des Raumes ist es möglich, die Lüftungsanlage für eine gewisse
Zeit abzuschalten. Beim Verlassen des Raumes wird die Lüftung nach eingestellter Zeit wieder aktiviert.
• Merkmale:
1. Der Start kann mit der SP-Taste oder Trigger Signalen LOW oder HIGH eingeleitet werden.
2. Trigger Signale LOW oder HIGH, während die Zeit läuft haben keine Wirkung.
3. Mit der SP-Taste kann die Zeit angehalten werden.
P4: EIN – AUS mit WiederholungNach dem Start wird der Ausgang für OP-Zeit eingeschaltet und nach Ablauf der eingestellten CL-Zeit ausgeschaltet. Der Vorgang wird LP-mal wiederholt.
• Anwendungsbeispiel:
Blinkende Meldeleuchte
Beim Öffnen eines Tores beginnt eine rote Meldeleuchte zu blinken. Nachdem das Tor wieder geschlossen wurde, hört das Blinken auf.
• Merkmale:
1. Der Ablauf kann zu jedem Zeitpunkt mit der SP-Taste angehalten werden. Dabei wird der Ausgang, wenn eingeschaltet, abgeschaltet.
2. Das Triggern mit dem LOW oder HIGH Signal führt zum Abbruch. Ausgang wird abgeschaltet, Zeit zurückgesetzt.
P5: AUS – EIN mit WiederholungNach dem Start wird der Ausgang für OP-Zeit eingeschaltet und nach Ablauf der eingestellten CL-Zeit ausgeschaltet. Der Vorgang wird LP-mal wiederholt.
In dem Arbeitsmodus verhält sich das Timer-Modul ähnlich wie bei P4.
P6: EIN - AUS mit Wiederholung und SofortstartNach dem Start wird der Ausgang für OP-Zeit eingeschaltet und nach Ablauf der eigestellten CL-Zeit ausgeschaltet. Der Vorgang wird LP-mal wiederholt.
In dem Modus startet der Timer gleich, nachdem die Spannungsversorgung angelegt wurde. Der Start kann nur mit der SP-Taste initialisiert werden. In dem Modus
reagiert das Timer-Modul nicht auf die LOW oder HIGH Triggersignale. Der Ablauf kann mit der SP-Taste angehalten werden.
P7: AUS - EIN mit Wiederholung und SofortstartWie P6. Die Signalreihenfolge ist anders.
P8: EIN – verzögert AUS (mit Neustart, ohne Anhalten)Ähnlich wie P1. Nach dem Start wird der Ausgang eingeschaltet und nach Ablauf der eingestellten Zeit wieder abgeschaltet. Triggern mit LOW oder HIGH Signalen
während des Ablaufs bewirkt Neustart. Der Neustart erfolgt auch beim Betätigen der SP-Taste.
• Merkmale:
1. Kein Anhalten der Zeit mit SP-Taste möglich.
P9: AUS – verzögert EIN (mit Neustart, ohne Anhalten)Ähnlich wie P3. Nach dem Start wird der Ausgang ausgeschaltet und nach Ablauf der eingestellten Zeit wieder eingeschaltet. Triggern während des Ablaufs mit
Signalen LOW oder HIGH bewirkt Neustart. Der Neustart erfolgt auch beim Betätigen der SP-Taste.
• Merkmale:
1. Kein Anhalten der Zeit mit SP-Taste möglich, es erfolgt Neustart.
TestanschlussBeispiel für ein Anschluß des Timer-Moduls für Testzwecke.
Technische Daten
Spannungsversorgung: 6 – 30 VDC
High-Level-Trigger: 3,0 – 24 V
Low-level-Trigger: 0 – 0,2V
Zeitbereich: 0,1 Sek. – 9999 Min.
Schlafmodus: aktiv nach 3 Min.
Abmessungen: 7,9 x 3,9 x 2,7 cm
Ruhestrom: 15 mA
Arbeitsstrom: 50 mA
Arbeitstemperatur: -40 - +85°C
Google-Suche auf MEINE-SCHALTUNG.de :
|
|