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SPSAllgemeinGrundsätzlich kann man in der Steuerungstechnik zwei Arten von Steuerungen
unterscheiden.
Die erste Gruppe bilden fest verdrahtete Steuerungen. Hierbei handelt es sich um Steuerungen,
die aus einer Reihe von Schützen, Relais, Zeitgliedern und anderen Komponenten bestehen, die
miteinander fest verdrahtet sind. Diese Steuerungen bezeichnet man als verbindungsprogrammierte
Steuerungen (VPS). Das "Programm" einer solchen Steuerung verbirgt sich in den Verbindungen
zwischen den einzelnen Komponenten der Steuerung. Eine Änderung der Steuerung kann nur durch
Umverdrahtung der bestehenden Verbindungen erreicht werden.
Die zweite Gruppe der Steuerungen bilden die Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS).
Eine SPS ist ein Computer, der speziell für Steuerungsaufgaben konzipiert wurde. Damit verfügen
diese Steuerungen über nahezu alle Vorteile, die mit Einsetzung eines Computers verbunden sind.
Die Steuerlogik für die Steuerung wird mit Hilfe eines Softwareprogramms erstellt, in die SPS
geladen und abgespeichert. Das Steuerprogramm kann beliebig oft geändert, erweitert oder optimiert
werden.
Trotz einer überwältigenden Anzahl an Vorteilen konnte die SPS die alte Schützentechnik nicht
vollständig verdrängen. Kleine Steuerungsaufgaben werden nach wie vor mit Schützen und Relais
realisiert. In kleinen Rahmen sind diese Lösungen meist kostengünstiger.
Simatic S7 1500 (Fa. Siemens)
AufbauEine SPS besteht in der Regel aus mehreren Komponenten, die mit einem Systembus
miteinander verbunden sind. Die Aufgabe dieser Baugruppen ist die Kontaktaufnahme mit der Umwelt.
Die Eingangsbaugruppen verfügen über eine Anzahl an Eingängen, an die die gesamte Sensorik angeschlossen
werden kann. Hierzu zählen Taster und Schalter, die vom Bediener betätigt werden, als auch diverse
Endschalter, Fühler, Messgeräte, Initiatoren und sonstige Signalgeber. Auch analoge Signale können
von einer SPS erfasst und verarbeitet werden.
Die Ausgangsbaugruppen haben zur Aufgabe zu bestimmten Zeitpunkten Schaltaufgaben auszuführen.
Sie sind dafür zuständig Ventile, Motoren, Schütze, Leuchten, Stellglieder oder sonstige Geräte
ein- bzw. auszuschalten. Welcher Ausgang zu welchem Zeitpunkt geschaltet wird, entscheidet das
Steuerungsprogramm. Neben den digitalen Ausgangsbaugruppen stehen auch analoge Ausgangsgruppen zur
Verfügung.
Das Herzstück einer SPS stellt die CPU dar. In der CPU (Central Processing Unit) wird das
eigentliche SPS-Programm bearbeitet.
Darüber hinaus gibt es eine große Anzahl an Sonderbaugruppen.
S7-200 (Simatic Fa. Siemens) | |
Vorteile
- Kleinerer Platzbedarf, da alle Steuerungsschützen entfallen.
- Sehr hohe Flexibilität. Programmänderungen können schnell vorgenommen werden und erfordern meist keine Umverdrahtung.
- Seit die SPS analoge Signale verarbeiten kann, kann sie auch Regelungsaufgaben übernehmen.
- Die Möglichkeit die Abläufe zu visualisieren.
- Die Möglichkeit Fehlermeldungen zu programmieren. Dadurch ist eine schnellere Diagnose möglich.
- Bei großen Anlagen meist kostengünstiger.
- Bei identischen Steuerungen muss das Programm nur einmal erstellt werden.
- Ferndiagnose.
- Deutlich geringerer Verdrahtungsaufwand.
- Vernetzbar.
- Geringerer Stromverbrauch.
Nachteile
- Für die Programmierung ist zusätzlich meist kostenpflichtige Software notwendig.
- Qualifiziertes Personal notwendig.
- CPU-Ausfahl führt meist zu komplettem Produktionsstilstand.
S7-1200 (Simatic Siemens) | |
GeschichteDie SPS ist Ende der 60er Jahre geboren worden. Bis dahin wurden praktisch alle
Steuerungen, sowohl in der traditionellen Schütz- und Relaistechnik als auch in der
Halbleitertechnologie als starre Logiknetzwerke (verbindungsprogrammierte Steuerungen)
konstruiert. Die Initiative für eine neuere und flexiblere Steuerung, bei der der
Ablaufalgorithmus nicht in "Verdrahtung", sondern im Speicher gespeichert würde, stammt aus der
amerikanischen Autoindustrie. Die erste Erfindung in der Richtung präsentierte 1968 der
amerikanische Maschinenbauingenieur Richard E. Morley. An der Weiterentwicklung der neuen
Steuerung war auch Odo Josef Struger beteiligt. Beide Entwickler werden heute als die Väter der
SPS bezeichnet. Ende 1973 gab es in der amerikanischen Metallverarbeitungsindustrie
schätzungsweise mehr als 3.000 SPS-Steuerungen. In Deutschland wurden die ersten SPS Mitte der
1970er Jahre von den Firmen Klaschka und Pilz angeboten.
Siemens SCALANCE XB005 Industrial Ethernet Switch | |
S7-Programmierung TIA-Portal (Übersicht):
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